Pressemeldung der Bürgerinitiative Carzig vom 12.11.2018
Energieversorger sind bundesweit privilegierte Unternehmen, das entspricht ihrer Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung und der Wirtschaft. So gilt es auch für GASCADE, das Unternehmen, welches in MOL einen Standort hat und hier bei Mallnow eine der größten Gas-Verdichterstationen Deutschlands betreibt. In 24 Stunden, an 365 Tagen per anno wird hier Gas über die Oder kommend unter Druck gesetzt und weitergeleitet bis nach Süddeutschland. Das macht Krach und war der Grund, warum sich im Januar 2018 (MOZ berichtete) die CarzigerInnen an das Management des Unternehmens wandten. Unterstützt wurden sie dabei von Jan Augustyniak, Mitarbeiter des Bundestagesabgeordenten Thomas Nord.
Seitdem gab es in diesem Jahr mehrere Begegnungen, in denen Gelegenheit zum Austausch war. Es gab eine Betriebsführung am 16.02.2018 (MOZ berichtete), Erläuterungen zur Sicherheitspolitik des Unternehmens, eine Ortsbegehung 20.04.2018 (MOZ berichtete) und Absichtserklärungen.
Und gleichwohl die Emissionswerte der Anlage vollumfänglich den Auflagen der Aufsichtsbehörden entsprechen, hat GASCADE ihre Zusagen umgesetzt. Unter Herbeiziehung externen Fachverstandes wurde in den letzten Monaten eine detaillierte Lärmquellenanalyse vorgenommen, welche zielgerichtete Maßnahmen zur Lärmminderung ermöglichen soll. Die Messungen und Berechnungen sind jetzt abgeschlossen und die Ergebnisse wurden der Carziger Delegation am 09.11.2018 vorgestellt. „In Auswertung der Ergebnisse wird das Unternehmen eine Schalldämmung am Ort der Entstehung vornehmen und mittels dieser freiwilligen Maßnahme, von der auch die anderen anliegenden Orte profitieren könnten, die Emissionswerte versuchen zu senken.“, berichtet Stefan Hellert nach dem Treffen am vergangenen Freitag.
Die Arbeiten dazu sollen ab ca. Februar 2019 anlaufen. Für die Delegation aus Carzig ist das eine gute Nachricht. „Im Ort hoffen wir auf wahrnehmbare Verbesserungen, denn wie die Aufzeichnungen von den Nachbarn belegen: die Geräusche der Anlage liegen zwar unter den genehmigten Werten, sind aber eine dauernde Belastung.“ bekundet Katrin Hopf. Sie hatte im April ihren Hof für eine Begegnung mit den GASCADE-Vertretern zur Verfügung gestellt.
„Auch wenn wir heute noch nicht sagen können, wie sich die Schalldämmungsmaßnahmen auf die Immissionen in Carzig auswirken werden: Das Engagement von GASCADE in dieser Sache ist nicht hoch genug zu schätzen und der Dank der CarzigerInnen deshalb nachdrücklich.“ so Andreas Fährmann ebenfalls Einwohner und Lärmbetroffener von Carzig. So kann es eben auch gehen: privilegiert, bundesweit aktiv und trotzdem in guter Nachbarschaft mit den Menschen vor Ort.
Mit freundlichem Gruß
Dipl. Psych. Stefan Hellert
Sprecher der Bürgerinitiative Carzig
0179/ 2039046